Legasthenie und Dyskalkulie
Haben Sie oder Ihr Kind Schwierigkeiten beim Lesen, Rechnen oder Schreiben? Eventuell ist die Ursache eine Legasthenie (LRS, Lese-Rechtschreib-Störung, Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten) oder Dyskalkulie. Was tun? Informieren Sie sich hier über Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie.
Zur Diagnostik einer LRS (Lese-Rechtschreibstörung, Lese-Rechtschreibschwäche, Legasthenie) werden zunächst einmal standardisierte Rechtschreibtests und standardisierte Lesetests eingesetzt. Die Ergebnisse des Rechtschreibtests geben an, wieviel Prozent der Schüler der gleichen Altersstufe gleich gute bzw. schlechtere Leistungen in dem entsprechenden Test erbracht haben. Eine qualitative Fehleranalyse gibt Aufschluss darüber, in welchen Bereichen Fehlerschwerpunkte liegen. Sie kann entsprechend als Grundlage für eine individuell ausgerichtete Therapie dienen. Die Ergebnisse der Lesetests ermöglichen einen Vergleich der erreichten Lesezeit bzw. der Anzahl der Lesefehler mit den Leistungen der entsprechenden Altersgruppe. Neben einer Lese-Rechtschreibschwäche können die Ergebnisse auch auf das Vorliegen einer isolierten Rechtschreibschwäche oder einer isolierten Leseschwäche hindeuten. Da ein Diagnosekriterium ist, dass die Lese-Rechtschreibschwierigkeiten nicht durch eine allgemeine Intelligenzminderung verursacht sind, ist zusätzlich eine Intelligenzdiagnostik beispielsweise mit dem HAWIK erforderlich. Zudem wird eine Anamnese durchgeführt, die Lernentwicklung, psychische Begleiterscheinungen usw. erfasst. Ein LRS-Test, der Aufschluss über Fehlerschwerpunkte gibt, kann auch online durchgeführt werden.
Legasthenie Therapie
Vor einer Therapie ist eine ausführliche Diagnostik notwendig (siehe „Diagnostik“), die Aufschluss über die individuellen Schwierigkeiten des Einzelnen gibt. Auf Grundlage der diagnostischen Befunde können die individuellen Fehlerschwerpunkte dann gezielt behandelt werden. Sollten als Begleiterscheinung der Lese-Rechtschreibschwierigkeiten bereits psychische Störungen vorliegen, so kann ergänzend die Durchführung einer Psychotherapie sinnvoll sein. Für die Therapie sollte ein geeigneter, spezialisierter Lerntherapeut (Lerntherapeutin) bzw. Psychotherapeut (Psychotherapeutin) aufgesucht werden. Eine symptombezogene Leseförderung oder Rechtschreibförderung ist auch online möglich.
Mit Hilfe von standardisierten Rechentests wird der Entwicklungsstand im mathematischen Bereich überprüft. Es wird getestet, inwieweit ein mathematisches Grundverständnis vorhanden ist, das die Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Rechenfähigkeiten ist. Da die Schwierigkeiten laut Diagnosekriterium nicht durch eine allgemeine Intelligenzminderung erklärt werden dürfen, ist für die Diagnostik auch der Einsatz von intelligenzdiagnostischen Verfahren notwendig.
Dyskalkulie Therapie
Die Therapie erfolgt auf der Grundlage einer möglichst frühzeitigen Diagnose. Darauf aufbauend erfolgt eine individuelle Lernförderung bei einem qualifizierten Therapeuten (Therapeutin).Entsprechend der diagnostizierten Schwierigkeiten wird in der Therapie zunächst einmal ein mathematisches Grundverständnis aufgebaut, das die Basis für die Entwicklung aller weiterer Rechenfertigkeiten bildet. Sollte bereits eine hohe psychische Belastung beispielsweise mit psychosomatischen Begleiterscheinungen vorliegen, so kann als ergänzende Maßnahme über eine Psychotherapie nachgedacht werden.